Ein Lymphödem begleitet Betroffene oft ein Leben lang und bringt nicht nur körperliche, sondern auch organisatorische Herausforderungen mit sich. Was passiert, wenn die Beschwerden so stark werden, dass der Alltag kaum noch allein bewältigt werden kann? Oder wenn Angehörige an ihre Grenzen stoßen? In solchen Fällen können Pflegeleistungen eine wichtige Unterstützung sein. Aus eigener Erfahrung und zahlreichen Gesprächen mit Betroffenen möchte ich Ihnen wertvolle Tipps geben, wie Sie Pflegeleistungen beantragen und welche Hürden dabei auftreten können.
Wenn die Bewältigung des Alltags durch ein Lymphödem stark eingeschränkt ist, kann ein Pflegegrad beantragt werden. Dieser ist die Grundlage für Leistungen wie Pflegegeld, Pflegesachleistungen oder Entlastungsangebote.
So gehen Sie vor:
Je nach Pflegegrad (1-5) können unterschiedliche Leistungen in Anspruch genommen werden. Für Lymphödem-Patienten sind besonders Pflegegeld, Pflegesachleistungen und Entlastungsangebote wichtig.
Leider werden Pflegeanträge häufig abgelehnt oder zu niedrig eingestuft. Hier sind Möglichkeiten, diese Hürden zu überwinden:
Die tägliche Pflege eines Lymphödems ist zeitintensiv. Das Anziehen von Kompressionskleidung, Hautpflege, Bewegung und der Gang zur Therapie erfordern oft Unterstützung. Bei fortgeschrittenen Lymphödemen kommen Begleiterkrankungen wie Erysipel oder Gelenkschmerzen hinzu, die den Pflegeaufwand erhöhen. Pflegeleistungen entlasten sowohl Betroffene als auch ihre Angehörigen und sorgen dafür, dass die notwendige Unterstützung im Alltag gewährleistet wird.
Ausblick: Neue Hilfestellungen für Betroffene
Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass Anfang 2025 mein neues Buch erscheinen wird: „Finanzielle Unterstützung (nicht nur) für Lymphödem-Betroffene leicht gemacht“.
In diesem Buch stelle ich Ihnen umfassend und praxisnah alle verfügbaren Hilfen und Unterstützungsangebote vor – von Pflegeleistungen über Krankenkassenleistungen bis hin zu steuerlichen Vorteilen und Tipps zur Antragstellung. Mein Ziel ist es, Ihnen und Ihren Angehörigen den Umgang mit den komplexen bürokratischen Anforderungen zu erleichtern.
Als Betroffene weiß ich, wie belastend ein Lymphödem sein kann – körperlich und organisatorisch. Pflegeleistungen sind kein Geschenk, sondern ein Recht, das Ihnen zusteht. Lassen Sie sich nicht von bürokratischen Hürden entmutigen. Holen Sie sich Unterstützung, tauschen Sie sich aus und bleiben Sie beharrlich. Jede Hilfe, die Sie erhalten, kann den Alltag leichter machen – für Sie und Ihre Familie.
Ihre Kirsten Schade